Entwicklung des Bolonka Zwetnas in Deutschland
Bereits in den 1970er Jahren gelangten über Russland die ersten Bolonkas nach Ostdeutschland in die ehemalige DDR und wurden dort gezüchtet.
Der weiße Franzuskaya Bolonka (Bolonka Franzuska) wurde dort offiziell und innerhalb des ostdeutschen Verbandes der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter (VKSK) mit Papieren gezüchtet.
Der farbige Tsvetnaya Bolonka (Bolonka Zwetna) hingegen wurde vor der Wiedervereinigung Deutschlands ausnahmslos ohne Papiere eher heimlich gezüchtet, weil er vom VKSK nicht anerkannt wurde.
1990, kurz nach der Wiedervereinigung beider Teile Deutschlands, wurden die ostdeutschen Züchter des VKSK die es wünschten, auf Antrag durch den westdeutschen FCI-Dachverband "VDH" übernommen.
Die ostdeutschen Kleinhundezüchter des ehemaligen VKSK kamen somit in den Verband Deutscher Kleinhundezüchter e.V. (VK), ein dem VDH angeschlossener Unterverband, der nun ihr zuchtbuchführender Verein war.
Zu diesem Zeitpunkt änderte der VK die Rassebezeichnung aller, vom VDH nicht anerkannten, Bolonka Franzuska auf den Ahnentafeln. Man machte aus allen Bolonka Franzuska mit einem Federstrich Bologneser.
Die Rasse „Bolonka Franzuska“ gab es von nun an offiziell in Deutschland innerhalb des VDH-VK nicht mehr, denn
alle Bolonka Franzuska aus der ehemaligen DDR wurden seit 1990 unter der Rasse Bologneser geführt.
Usine vom weißen Kindertraum
geboren Anfang 1994
WRH: 20 cm
Gewicht: 2,3 kg
Fellfarbe: weiß
Im VDH-VK als Bologneser geboren, aber gezüchtet aus reinen Bolonka Franzuska.
Bianca de la Charis
geboren Mitte 1999
WRH: 22 cm
Gewicht: 2,2 kg
Fellfarbe: creme-zobel
Tochter von Usine vom Kindertraum und eines Bolonka Zwetna Rüden.
Im September 1991 wurde der Tsvetnaya Bolonka (Bolonka Zwetna) auf Betreiben einer Handvoll ostdeutscher Züchter von zwei westdeutschen Vereinen anerkannt. Diese beiden Vereine gehörten nicht der FCI an, sondern waren der Union Cynologie International (UCI) angeschlossen.
Ab der Wiedervereinigung Deutschlands begann die Zucht des Bolonka Zwetnas auch in Westdeutschland, später dann auch in anderen europäischen Ländern. Sie entwickelte sich mit zunehmender Beliebtheit der Rasse in den folgenden zwei Jahrzehnten enorm.
Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH), der der FCI angeschlossen ist, weigerte sich lange Jahre, den Tsvetnaya Bolonka (Bolonka Zwetna) in Deutschland national als Rasse anzuerkennen und zu betreuen, änderte dann aber seine Meinung: Seit Anfang 2011 wird der Bolonka Zwetna vom VDH-VK betreut.
Die Mehrheit der deutschen Züchter züchtet nach jahrzehntelanger Gewohnheit aber weiterhin außerhalb des VDH-VK.
Russland ist derweil als das Ursprungsland des Tsvetnaya Bolonka (Bolonka Zwetna) dabei, die Zucht weiterzuentwickeln und arbeitet darauf hin, die erforderlichen Auflagen zu erfüllen, damit die Rasse zukünftig ihre vorläufige FCI-Anerkennung erhalten kann.